Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele
In literarischen Texten haben Stilmittel wie Metapher, Alliteration und Antithese eine wichtige Funktion. Diese sprachlichen Techniken werden verwendet, um Botschaften zu betonen, den Leser zu fesseln und eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Möchtest du mehr über die verschiedenen Stilmittel und ihre Anwendungsmöglichkeiten erfahren? Neugierig geworden? Dann schau in den nächsten Abschnitt!
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Grundlagen zum Thema Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele
Stilmittel in der deutschen Sprache
In literarischen Texten sind äußere Form, sprachliche Gestaltung und inhaltliche Aussagen eng miteinander verknüpft. Analysierst du einen Text, so solltest du also auch dessen Sprache berücksichtigen. Stilmittel findet man vor allem in Gedichten, wo sie dazu dienen, eine bestimmte Wirkung zu steuern oder zu verstärken.
Stilmittel sind bewusst eingesetzte sprachliche Mittel werden beispielsweise dazu verwendet, den Inhalt des Textes hervorzuheben, einen Gedanken oder eine Position besser zu veranschaulichen, Spannung zu erzeugen oder den Leser/die Leserin einzubeziehen.
Rhetorische Stilmittel – Definition
In allen Gattungen der Literatur, aber auch in Sachtexten können sprachliche Stilmittel vorkommen, besonders in Reden und in der Werbung. Man nennt diese Stilmittel auch rhetorische Figuren, wobei diese unterschiedliche Funktionen haben und daher auch verschiedene Wirkungen erzielen können.
Zu den Wirkungsabsichten können zum Beispiel Anschaulichkeit, Eindringlichkeit, Ästhetik, Spannungserzeugung oder Einbezug der Zielgruppe gezählt werden. Jede Textinterpretation muss daher eine Analyse aller Arten von rhetorischen Stilmitteln einschließen.
Stilmittel sind Techniken, mit denen bestimmte Aussagen betont, verstärkt oder verschönert werden können.
Stilmittel – Übersicht
Zu den generellen Kategorien von Stilmitteln gehören vier Arten von Figurenformen:
- Klangfiguren
- Wortfiguren
- Satzfiguren
- Gedankenfiguren
Diese sehen wir uns im Folgenden genauer an.
Klangfiguren
Darunter versteht man den bewussten Einsatz von Buchstaben, Silben und Wörtern, die beim Sprechen von Wortkombinationen oder Sätzen einen besonderen Klang erzeugen, zum Beispiel im Fall der Alliteration, für die mehrere hintereinander folgende Wörter den gleichen Anlaut aufweisen. Hier sind ein paar Beispiele von Klangfiguren:
-
Alliteration: Wiederholung des Anlauts in benachbarten Wörtern
Beispiel: Das Wasser wogte und wallte. -
Anapher: Wiederholung von Wörtern am Satz- oder Versanfang
Beispiel: ... mit all seinen Ängsten, mit all seinen Hoffnungen. -
Assonanz: Gleichklang der Vokale in benachbarten Wörtern
Beispiel: Der Wind singt in den Wipfeln.
Fehleralarm
In der Dichtkunst werden „Assonanz“ und „Reim“ oft verwechselt. Eine Assonanz ist der Gleichklang von Vokalen, z.B. „Haus“ und „Raum“. Ein Reim hingegen betrifft Endungen, wie „Haus“ und „Maus“.
Wortfiguren
Hierbei werden Wörter verändert, miteinander kombiniert oder neue Wörter gebildet, die damit eine besondere Aussage vermitteln sollen, beispielsweise durch sogenannte Wortneuschöpfungen (Neologismus). Zu den Wortfiguren zählen außerdem:
-
Klimax: Anordnung von Wörtern oder (Teil-)Sätzen in nach aufsteigender Intensität
Beispiel: Ihre Freundschaft war stark, unzerbrechlich, für immer. -
Neologismus: Neubildung eines Begriffs
Beispiel: unkaputtbar -
Oxymoron: Verbindung zweier scheinbar widersprüchlicher Begriffe
Beispiel: ein riesiger Zwerg.
Wusstest du schon?
Das Oxymoron ist ein Stilmittel, das scheinbar widersprüchliche Begriffe kombiniert, wie „bittersüß“ oder „lautes Schweigen“. Ein bekanntes Beispiel aus der Literatur ist „schwarze Milch“ aus Paul Celans Gedicht „Todesfuge“. Diese ungewöhnlichen Kombinationen regen zum Nachdenken an und schaffen eine besondere Atmosphäre.
Satzfiguren
Mit ganzen Sätzen, die sprachlich meist auch durch sich wiederholende oder gegensätzliche Begriffe oder Begriffspaare gebildet werden, können ganz bestimmte oder generelle Aussagen versinnbildlicht werden. Das sind Satzfiguren:
-
Chiasmus: Umkehrung/Spiegelung von Wörtern oder (Teil-)Sätzen
Beispiel: Einer für alle und alle für einen. -
Inversion: Veränderung der üblichen Satzstellung
Beispiel: Gerötet war sein Gesicht, als er sich umdrehte. -
Parallelismus: Wiederholung von gleich gebauten Satzteilen oder Sätzen
Beispiel: Sie heulten, sie schrien, sie tobten.
Gedankenfiguren
Ähnlich wie bei den Satzfiguren können auch Wörter in bestimmten Kombinationen und Sinnzusammenhängen der Darstellung, Vermittlung und vor allem der Strukturierung von Symbolen oder Aussagen dienen. Hier sind einige Beispiele für solche Gedankenfiguren:
-
Antithese: Gegenüberstellung zweier gegensätzlicher Ideen oder Begriffe
Beispiel: Freude betont das Leben, Trauer betont den Tod. -
Paradoxon: scheinbar unlogische oder unmögliche Aussage mit tieferer Wahrheit
Beispiel: Je mehr du weißt, desto mehr merkst du, wie wenig du weißt. -
Rhetorische Frage: Scheinfrage, die bereits die Antwort bzw. Zustimmung voraussetzt
Beispiel: Ich frage Sie: Ist das zu viel verlangt?
In der folgenden Abbildung sind die vier Arten von Stilmitteln noch einmal zusammengefasst:
Stilmittel – Wirkung
Mit sprachlichen Stillmitteln können mehrere Wirkungen erzielt werden:
- Stilmittel sollen in erster Linie die Aufmerksamkeit der Lesenden wecken.
- Stilmittel machen den Text interessanter und wirkungsvoller.
- Sie sorgen dafür, dass bestimmte Aspekte betont, hervorgehoben oder verdeutlicht werden.
- Viele bildliche Stilmittel vereinfachen den Inhalt des Textes.
- Stilmittel sollen bestimmte Emotionen oder Gedankengänge hervorrufen.
- Jedes Stilmittel hat eine ganz eigene Wirkung.
Kontrovers diskutiert:
Aktuellen Forschungsergebnissen zufolge könnte der Einsatz von Metaphern in der politischen Rede wichtige Debatten beeinflussen. Einige Linguistinnen und Linguisten glauben, dass Metaphern helfen, komplexe Themen verständlicher zu machen, während andere befürchten, dass sie dazu genutzt werden könnten, die Realität zu verzerren und Manipulationen zu ermöglichen. Was denkst du?
Stilmittel im Gedicht
Besonders in der Gattung der Lyrik verwenden die Dichterinnen und Dichter diverse sprachliche Stilmittel, um etwas Besonderes auszudrücken oder eine bestimmte Wirkung bei der Leserin oder dem Leser zu erzeugen. Lyrische Texte erhalten durch Stilmittel immer interpretationswürdige Intentionen, die in der Regel im Kontext der inhaltlichen Aussage stehen und diese hervorheben sollen.
Besonders die Rezeption, also die Aufnahme und Verarbeitung eines lyrischen Werks durch die Lesenden, blickt auf die Wirkung von Text und Darbietung. Die Analyse der Stilmittel eines Gedichts erfolgt nach der Untersuchung von Form, Inhalt und Aufbau.
Kennst du das?
Vielleicht hast du schon einmal gemerkt, wie ein Songtext dich tief berührt hat. Auch hier stecken Stilmittel dahinter. Zum Beispiel kann eine Hyperbel, die absichtliche Übertreibung, die Intensität der Gefühle verstärken. Oder ein Vergleich kann dir helfen, Emotionen besser nachzuvollziehen.
Stilmittel im Gedicht – Analyse
Wenn man ein Gedicht analysieren und interpretieren möchte, stößt man immer auf zwei Ebenen: die Sachebene und die Bildebene.
Auf der Sachebene vermittelt das lyrische Ich ausschließlich die beschreibenden Sachinformationen und Darstellungen.
Mit der Bildebene werden die Sachinformationen sprachlich konstruiert und organisiert, um damit die Aussage und die Wirkung eines Gedichts und seines Inhalts zu bestimmen.
In einer Gedichtanalyse wird schließlich die Verknüpfung beider Ebenen durch sprachliche Stilmittel und die damit verbundene Wirkungsabsicht interpretiert. Aus diesem Grund ist es wichtig, rhetorische Stilmittel zu erkennen und ihre gängige Verwendung in der Literatur, besonders in der Lyrik, verstehen zu können.
Schlaue Idee
Schau dir Werbung im Fernsehen an. Oft findest du dort Metaphern wie „Der Himmel auf Erden“ für ein leckeres Dessert. Sie helfen, Interesse zu wecken und das Produkt für Käuferinnen und Käufer attraktiv zu machen.
Organisation sprachlicher Bilder
Die Sachebene und die Bildebene eines Textes können mithilfe verschiedener Kategorien von Stilmitteln miteinander verknüpft werden, die sich einer Bedeutungsübertragung bedienen, die wiederum nicht realistisch oder wörtlich verstanden werden muss.
Häufig sind dies Vergleiche, Metaphern, Redewendungen, Sprichwörter oder typische Alltagswendungen. Zum Beispiel:
- Er ist stark wie ein Löwe. (Vergleich)
- Er bricht ihr das Herz. (Metapher)
Manche dieser Sprachbilder lassen sich nur aus dem gesamten Zusammenhang eines Gedichts (bzw. Texts) erschließen, da sie neue und bislang unbekannte Bildvergleiche oder Übertragungen beinhalten, wie die Chiffre Schwarze Milch der Frühe aus Paul Celans Gedicht Todesfuge.
Die meisten Stilmittel wurden bereits in der Redekunst der griechischen und der römischen Antike entwickelt und angewendet. Daher stammen die heute gültigen Fachbegriffe auch oftmals aus dem Altgriechischen oder dem Lateinischen. In der folgenden Übersicht werden die häufigsten Stilmittel anhand einer Tabelle beispielhaft aufgeführt und kurz erklärt:
Rhetorische Figur | Erklärung | Beispiel |
---|---|---|
Metapher | bildhafte Bedeutungsübertragung | Mauer des Schweigens |
Akkumulation | Reihung von Begriffen zu einem genannten oder nicht genannten Oberbegriff | „Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott!“ (J.W. Goethe, Faust I) |
Allegorie | Darstellung eines abstrakten Sachverhalts durch eine Sache oder durch Bildlichkeit | Amor für die Liebe |
Alliteration | Wortfolge, in der (fast) alle Wörter mit demselben Buchstaben beginnen | durch dick und dünn |
Anapher | gleicher Beginn mehrerer Verse oder Strophen | „Mein Geist war ein verzehrend Feuer, mein ganzes Herz zerfloß in Glut.“ (J.W. Goethe, Willkommen und Abschied) |
Antiklimax | Abfall der Größe oder der Bedeutsamkeit innerhalb einer Wortreihe | „Es waren Könige, Edelleute und das gemeine Volk geladen.“ |
Antithese | Verbindung von entgegengesetzten Begriffen oder Aussagen | „Dunkel war’s der Mond schien helle.“ |
Apokope | Wegfall der letzten Silbe oder des letzten Buchstabens eines Wortes | „Er hat uns gerettet, er trägt die Kron’.“ (T. Fontane, John Maynard) |
Assonanz | Ähnliche Klänge benachbarter Wörte | Ich weiß nicht, was ich will. |
Chiasmus | symmetrische Überkreuzstellung von semantisch oder syntaktisch einander entsprechenden Satzgliedern | „Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit.“ (F. Schiller, Wallenstein) |
Correctio | Korrektur oder Ergänzung einer Aussage | „Der Artikel ist schlecht, ja grauenhaft.“ |
Diminutiv | Verniedlichung | „Sah ein Knab ein Röslein stehn.“ (J.W. Goethe, Heidenröslein) |
Ellipse | ungrammatische Verkürzung eines Satz(-teil)es |
„Sieht mit Rosen sich umgeben.“ (J.W. Goethe, Mit einem gemalten Band) |
Epipher | Wiederholung gleicher Wörter am Satz- oder Versende | „Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit“ (F. Nietzsche, Das trunkene Lied) |
Euphemismus | Beschönigung | vollschlank statt dick |
Hendiadyoin | Betonung eines Begriffs durch zwei (fast) synonyme Wörter | braten und brutzeln |
Hyperbel | Übertreibung | Ich habe es dir schon tausendmal gesagt. |
Inversion | Veränderung der üblichen Reihenfolge im Satz | „Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut.“ (Jakob van Hoddis, Weltende) |
Klimax | Steigerung | „Veni, vidi, vici.“ – „Ich kam, sah und siegte.“ (G. J. Caesar) |
Litotes | Verneinung des Gegenteils | Er ist nicht unklug. |
Metapher | Übertragung einer Bedeutung auf einen fremden Zusammenhang | im Strudel der Ereignisse |
Neologismus | Wortneuschöpfung | Berufsjugendlicher |
Oxymoron | Verbindung zweier Vorstellungen, die sich ausschließen | „Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke.“ (G. Orwell, 1984) |
Parallelismus | Wiederholung von gleich gebauten Satzteilen oder Sätzen | Sie heulten, sie schrien, sie tobten. |
Paronomasie | Verbindung klangähnlicher Wörter | Eile mit Weile |
Personifikation | Vermenschlichung | Vater Staat |
Pleonasmus | überflüssige Wiederholung innerhalb einer Wortkombination | runde Kugel |
Paradoxon | Scheinwiderspruch | Sie weinte vor Glück. |
Parenthese | Unterbrechung eines Satzes durch einen Einschub | Ich habe es – obwohl ich mich so bemüht hatte – nicht hinbekommen. |
Rhetorische Frage | scheinbare Frage, auf die jede und jeder die Antwort kennt | Wer ist schon perfekt? |
Symbol | Sinnbild für eine allgemeine, meist abstrakte Bedeutung | Taube: Frieden / Ring: Ewigkeit |
Tautologie | Wiederholung eines Begriffs oder Ersetzung eines Begriffs durch ein sinnverwandtes Wort | Es ist, wie es ist. / Nie und nimmer. / In Reih und Glied. |
Vergleich | Verknüpfung zweier Begriffe, meist durch wie verbunden | schnell wie der Wind |
Diese Aufzählung der verschiedenen Stilmittel kann dir sicherlich bei deiner nächsten Gedichtinterpretation behilflich sein.
Stilmittel – Übungen
Benenne, um welche Stilmittel es sich bei folgenden Beispielen handelt:
Ausblick – das lernst du nach Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele
Vertiefe deine Kenntnisse über literarische Texte wie Lyrik und Dramatik. Vielleicht hast du ja auch Lust bekommen, mehr über Autoren wie beispielsweise Friedrich Schiller oder Heinrich Heine zu lernen.
Zusammenfassung – Stilmittel - Arten, Wirkung und Beispiele
- Stilmittel sind sprachliche Techniken in literarischen Texten, die die Wirkung, Betonung und Veranschaulichung von Inhalten steuern.
- Sie dienen dazu, den Inhalt hervorzuheben, Gedanken zu verdeutlichen, Spannung zu erzeugen und die Zielgruppe einzubeziehen.
- Es gibt vier Arten von Stilmitteln: Klangfiguren, Wortfiguren, Satzfiguren und Gedankenfiguren.
- Beispiele für Klangfiguren sind Alliteration, Anapher und Assonanz.
- Wortfiguren umfassen unter anderem Klimax, Neologismus und Oxymoron.
- Satzfiguren beinhalten Chiasmus, Inversion und Parallelismus.
- Gedankenfiguren umfassen beispielsweise Antithese, Paradoxon und rhetorische Frage.
- Stilmittel werden in der Literatur verwendet, um die Aufmerksamkeit der Leser zu wecken, den Text interessanter zu gestalten und bestimmte Aspekte zu betonen.
- In der Lyrik werden Stilmittel verwendet, um die Intentionen des Dichters hervorzuheben und die Wirkung des Textes zu steigern.
- Stilmittel sollen Emotionen und Gedanken beim Leser hervorrufen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Stilmittel
Transkript Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele
In diesem Video erklären wir „Arten, Wirkung und Beispiele von Stilmitteln“. Aber was ist eigentlich ein „Stilmittel“? Ein Stilmittel ist ein sprachliches Gestaltungsmittel, das vom üblichen Sprachgebrauch abweicht. Oft sagt man auch „rhetorische Figur“, „rhetorisches Stilmittel“, „Stilfigur“ oder „Redefigur“. All diese Bezeichnungen meinen das Gleiche. Autorinnen und Rednerinnen setzen Stilmittel gezielt ein, um die Aufmerksamkeit ihrer Lesenden oder Zuhörenden auf eine bestimmte Textstelle oder Aussage zu lenken. Besonders häufig geschieht das in lyrischen Texten. Die Art und Weise, wie die sprachlichen Bilder konstruiert und kombiniert sind, kann die Aussage eines Gedichts weitgehend unterstützen. Aber nicht nur in der Lyrik wird mit sprachlichen Bildern gearbeitet. In Texten aller Gattungen, besonders aber in der öffentlichen Rede oder in der Werbung, werden Stilmittel eingesetzt. Dabei erhofft man sich, eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Oftmals geht es dabei um den Zugewinn von Anschaulichkeit, Eindringlichkeit bzw. Nachdruck, Ästhetik, Spannung oder darum, die Zielgruppe einzubeziehen. Rhetorische Mittel entfalten ihre Wirkung auf unterschiedlichen Ebenen. Unterscheiden kann man zwischen Klangfiguren, wie z. B Alliterationen („Fischers Fritze fischt frische Fische“), Wortfiguren, wie z. B. Neologismen (Wortneuschöpfungen) (ein Beispiel wäre das Wort „Ostalgie“) und Satzfiguren, wie z. B. Parallelismen („Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen“). Aber auch Gedankenfiguren, wie z. B. Antithesen, sind möglich: „Große Spielwelt, kleine Preise.“ Bevor wir dir noch weitere Beispiele für rhetorische Figuren zeigen, solltest du dir Folgendes merken: Bei der Erschließung einer Textvorlage reicht es nicht aus, rhetorische Figuren nur zu bennen. Du musst immer auch die Wirkung bzw. die Funktion, die von diesen Stilmitteln ausgeht, analysieren. Schauen wir uns ein paar Beispiele an: In unserer Alltagssprache nutzen wir viele Metaphern. Vielleicht hast du schonmal von einer „Mauer des Schweigens“ gesprochen. Bei einer Metapher handelt es sich um eine bildhafte Bedeutungsübertragung. Eine Rhetorische Figur kann auch ein Sinnbild, also ein Symbol sein, das über sich hinaus auf etwas Allgemeines verweist. Die Taube steht so z. B. für Frieden, oder der Ring als Symbol für die Ewigkeit. Meist ist ein Symbol ein konkreter Gegenstand, in dem ein allgemeiner Sinnzusammenhang deutlich wird. Findest du in einem Text eine Reihung von Begriffen zu einem genannten oder auch nicht genannten Oberbegriff, nennt man das Akkumulation. Bepielhaft ist der Ausruf „Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott!“ aus Goethes Faust. Ein weiteres beliebtes Stilmittel ist der sogenannte Chiasmus. „Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit.“ Hierbei handelt es sich um eine symmetrische Überkreuzstellung von semantisch oder syntaktisch einander entsprechenden Satzgliedern. Häufig kommt auch die Epipher zum Einsatz. Schau dir dazu mal folgende Verse aus Friedrich Nietzsches Gedicht „Das trunkene Lied“ an: „Doch alle Lust will Ewigkeit, / will tiefe, tiefe Ewigkeit!“ Epiphern sind die Wiederholung gleicher Wörter (hier „Ewigkeit“) am Satz- bzw. Versende. Hast du schonmal von der rhetorischen Figur der Klimax gehört? Bestimmt kennst du Gaius Julius Caesars berühmtes Zitat: „Veni, vidi, vici.“ Ich kam, sah und siegte. Hier gibt es eine dreigliedrige stufenartige Steigerung. Des Weiteren finden heutzutage viele Neologismen Einzug in unsere Sprache. Ein Neologismus ist eine Wortneuschöpfung, so wie das Wort „Berufsjugendlicher“ zum Beispiel. Ein weiteres eindrückliches Stilmittel ist zudem ein Oxymoron. Dabei handelt es sich um eine Verbindung zweier Vorstellungen, die sich ausschließen. George Orwell hat sich in seinem Roman „1984“ mehrerer Oxymora bedient: „Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke.“ Auch Wortspiele sind beliebte rhetorische Figuren. Eine Paronomasie, wie z. B. der Ausdruck „Eile mit Weile“, verbindet klangähnliche Wörter miteinander. Bei einer Tautologie hingegen gibt es eine Wiederholung eines Begriffs bzw. die Ersetzung durch ein sinnverwandtes Wort. Beispiele hierfür wären „Es ist, was es ist“, „nie und nimmer“ oder „in Reih und Glied“. Wie du sehen kannst, helfen Stilmittel dabei, die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Textstelle oder Aussage zu lenken. Kennst du vielleicht bekannte Stilfiguren aus alltäglichen Redewendungen? Schreib sie uns in die Kommentare!
Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele Übung
-
Gib an, auf welcher Ebene das rhetorische Mittel wirkt.
TippsKlangfiguren erkennt man am besten durch lautes Vorlesen.
Wortfiguren entstehen beispielsweise durch Wortneuschöpfungen.
LösungRhetorische Mittel gibt es in zahlreicher Form. Sie entfalten ihre Wirkungen auf sehr unterschiedlichen Ebenen.
Hier hast du verschiedene Ebenen kennengelernt:
- Klangfiguren wirken meist auf der Basis von Lauten (z. B. Alliteration).
- Wortfiguren arbeiten in der Regel mit einzelnen Begriffen (z. B. Neologismus).
- Gedankenfiguren zeigen oft sprachliche Bilder oder Symbole (z. B. Antithese).
- In diesem Zusammenhang gibt es auch noch die Satzfiguren: Sie ziehen die Aufmerksamkeit durch ungewöhnliche Satzstellungen oder Satzaussagen auf sich: Kleine Kinder – kleine Sorgen, große Kinder – große Sorgen (Parallelismus).
-
Bestimme die Fachbegriffe.
TippsBei Metaphern entstehen Ausdrücke mit einer neuen Bedeutung durch die Übertragung einer Bildvorstellung.
Es wurde hell, heller und dann grell.
→ Hier siehst du die verschiedenen Steigerungsschritte der Klimax.LösungRhetorische Mittel wurden früher häufig in lyrischen Texten eingesetzt. Heute kommen sie in allen Textgattungen vor, besonders oft bei öffentlichen Reden und in der Werbung.
Die Metapher gehört zu den sprachlichen Bildern. Damit kannst du durch die übertragene Bedeutung eine Wirkung erzielen.
Das Symbol steht für ein Sinnbild. Das heißt, ein bildhaftes Zeichen hat eine abstrakte Bedeutung, beispielsweise die Taube als Friedenszeichen.
Der Ausspruch „Ich kam, sah und siegte.“ (Klimax) stammt von G. J. Caesar (100 v. Chr.–44 v. Chr.).
-
Ermittle das rhetorische Stilmittel.
TippsBei einem Oxymoron werden Gegenteile oder zumindest weit auseinanderliegende Begriffe eingesetzt.
Denk bei Alliterationen an Fischers Fritz, der frische Fische fängt.
Die Metapher entsteht durch eine bildhafte Bedeutungsübertragung. Präge sie dir mit der bekannte Metapher ein gebrochenes Herz ein.
Beim Chiasmus geht es um eine symmetrische Überkreuzstellung.
Lösung- Das Oxymoron verbindet zwei Vorstellungen, die sich ausschließen: bittersüß, geliebter Feind.
- Bei der Alliteration findet man gleiche Anfangslaute in aufeinanderfolgenden Wörtern: mit Kind und Kegel, bei Wind und Wetter.
- Die Metapher verwendet ein Wort in einer anderen als seiner üblichen Bedeutung: Schmetterlinge im Bauch, Redefluss.
- Beim Chiasmus sind Wörter, Teilsätze oder ganze Sätze kreuzweise angeordnet: Die Arbeit war viel, gering war der Ertrag.
-
Stelle Stilmittel und Beispielsatz gegenüber.
TippsSmombie ist ein Neologismus, also eine Wortneuschöpfung.
Parallelismus = Wiederholung derselben Wortreihenfolge in Sätzen
Obacht, Parallelismus und Antithese ähneln sich: Achte auf die Wortreihenfolge.
Johann Wolfgang von Goethe setzte in seinem Werk „Faust I“ (1808) diese Akkumulation ein: „Nenn’s Glück, Herz, Liebe, Gott“.
LösungEine eindeutige Zuordnung der rhetorischen Stilmittel ist nicht immer einfach. Beispielsweise findest du bei dem Oxymoron und der Antithese Überschneidungen:
- Das Oxymoron greift zwei widersprüchliche Einheiten auf. Meist besteht es aus zwei Wörtern. Es kann jedoch auch innerhalb einer Wortzusammensetzung vorkommen (bittersüß).
- Die Antithese beschreibt ebenfalls Widersprüche, besteht allerdings aus mehr als einem bzw. zwei Wörtern.
- Der Parallelismus kann auch Gegensätze aufgreifen. Ihn erkennst du aber eindeutig am gleichen Aufbau der Satzglieder.
-
Benenne, warum Autorinnen und Autoren rhetorische Stilmittel einsetzen.
TippsStilmittel unterscheiden sich von normalen Textaussagen.
Stilmittel können überraschen, überzeugen und auch zum Nachdenken anregen.
LösungAllgemein gelten Stilmittel als Ausdrucksmittel, die in der Literatur, in der Musik und in der Kunst eingesetzt werden, um etwas zu betonen oder anschaulicher darzustellen.
Rhetorische Stilmittel nutzen dabei die Sprache, um die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Textstelle oder Aussage zu lenken.
-
Bestimme die Stilmittel.
TippsAntithese = Widerspruch
Anapher = Wiederholung gleicher Wörter am Satzbeginn
Alliteration = mindestens zwei benachbarte oder aufeinanderfolgende Wörter mit demselben Anfangslaut
Neologismus = Wortneuschöpfung
LösungRhetorische Stilmittel wirken in der Ganzheit. Das heißt zur optimalen Analyse von Wirkung und Funktion einzelner Stilmittel sollte der gesamte Text in Augenschein genommen werden.
Diese Übung zeigt dir deshalb nur einen kleinen Ausschnitt der Analyse von Stilmitteln.
Achte darauf, die Wirkung und Funktion des Stilmittels detailliert zu betrachten.
- Stilmittel sind oft nicht klar abgrenzbar. Versuche deshalb auch Verbindungen zu anderen Stilmitteln abzuleiten.
- Wirkungen sind immer Interpretationen, die jede und jeder Lesende unterschiedlich auswertet. Bleibe offen und neugierig und leg dich nicht gleich auf eine Interpretation fest.
Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele
Allegorie
Alliteration
Anapher
Apostrophe
Anspielung
Antithese
Assonanz
Asyndeton
Chiasmus
Diminutiv
Ellipse
Enjambement
Euphemismus
Hyperbel
Inversion
Ironie
Klimax
Litotes
Metapher
Neologismus
Onomatopoesie
Oxymoron
Paradoxon
Parallelismus
Personifikation
Rhetorische Frage
Symbol
Vergleich
Zeugma
8.905
sofaheld-Level
6.601
vorgefertigte
Vokabeln
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- Komma vor wie
- Komma vor und
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- weder noch Komma
- Komma vor um
- Komma vor sondern
- Mitlaute
- Personalpronomen
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- Das Oder Dass
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- Komma vor weil
- Satire, Parodie
- Komma vor bis
Die Zeit rennt
Ich meine Herr Buchhammer
Onomatopoesie/Lautmalerei: summen
-> Wenn das Geräusch schon im Wort drin steckt
Die meisten Stilmittel kannte ich schon, aber trotzdem Danke♡
,,Der Preis ist heiß‘‘