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Inversion

Tauche ein in die Welt der Inversion: ein Stilmittel, das die übliche Satzstruktur umdreht, um Aussagen zu betonen. Entdecke Beispiele aus Lyrik und Prosa. Interessiert? Erfahre mehr über die Kunst der sprachlichen Umkehr!

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Welches Stilmittel ist die Inversion?

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Annas Sofatutor
Inversion
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Grundlagen zum Thema Inversion

Was ist eine Inversion?

In der Literatur ist die Inversion ein rhetorisches Stilmittel. Der Definition nach stammt das Wort Inversion aus dem Lateinischen und bedeutet „Umkehrung“ oder „Umdrehung“. Bei einer Inversion wird nämlich die regelmäßige Wortfolge in einem Satz umgedreht.

In der deutschen Sprache kann die Inversion entweder als Wortfigur oder als Gedankenfigur auftreten. Bei der Wortfigur steht die Satzstellung im Mittelpunkt der Umkehrung, wohingegen bei der Gedankenfigur die sachliche oder inhaltliche Ordnung vertauscht wird.

Was ist die Wirkung einer Inversion?

Die Inversion wird verwendet, um eine Aussage besonders hervorzuheben. Durch die unübliche Wortstellung wird die Aufmerksamkeit der Lesenden auf die Inversion gelenkt und der Gedanke wird somit betont. Oft wird das Stilmittel Inversion auch verwendet, um ein bestimmtes Reimschema oder Metrum einzuhalten.

Inversion – Beispiele

Um eine Inversion zu identifizieren, ist es zunächst wichtig, die übliche Satzfolge im Deutschen zu kennen. Der Satzbau im Deutschen ist sehr variabel. In der Regel werden Aussagesätze in der Reihenfolge Subjekt – Prädikat – Objekt gebildet:

  • Er baut ein Haus.

Eine Inversion sorgt dafür, dass das Objekt mit dem Subjekt vertauscht wird:

  • Ein Haus baut er.

Deutlich wird die Stilfigur der Inversion außerdem am Beispiel von Prädikativsätzen. Als Prädikativ bezeichnet man ein Satzglied, das eng mit dem Prädikat verbunden ist und nicht ohne Prädikat auftreten kann. Prädikative gehen also immer einher mit bestimmten Verben, den Kopulaverben. Dazu zählen sein, werden, bleiben, heißen, scheinen. Das darauffolgende Prädikativ kann aus verschiedenen Wortarten bestehen. Das folgende Beispiel enthält eine gebeugte Form des Kopulaverbs sein und das adjektivische Prädikativ schön.

  • Du bist schön.

Das Prädikativ, welches in der regelmäßigen Wortfolge an letzter Satzgliedstelle steht, wird bei einer Inversion an den Satzanfang gerückt:

  • Schön bist du.

Außerdem treten Inversionen häufig durch nachgestellte Attribute auf. Ein Attribut ist eine Beifügung zum Satzglied, die eine charakteristische Eigenschaft oder ein Kennzeichen ausdrückt. In der Regel stehen die Attribute vor dem Substantiv. Hier werden sie aber nachgestellt. Bestimmt kennst du die folgenden Inversionen bereits:

  • Hänschen klein
  • Vater unser
  • Röslein rot

Ein weiteres Beispiel für typische Inversionen sind vorangestellte Genitivattribute. In der Regel folgen Genitivattribute auf das Subjekt, auf das sie sich beziehen:

  • Die Mutter des Jungen kam spät nach Hause.

Eine Inversion vertauscht jedoch die Stellung von Subjekt und Genitivattribut:

  • Des Jungen Mutter kam spät nach Hause.

Beispiele aus der Lyrik finden sich zudem in Goethes Gedicht „Willkommen und Abschied” (erstmals erschienen 1775):

Dich sah ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.

Im ersten Vers siehst du, dass das Objekt dich an die erste Stelle gerückt wurde. Im dritten Vers rückt das Attribut ganz an den Versanfang.

Inversion – Zusammenfassung

Die Inversion ist ein Stilmittel im Deutschen, was besonders häufig in der Lyrik auftritt. Die Bedeutung lässt sich auf das Lateinische zurückführen. Inversion meint „Umkehrung“ oder „Umstellung“. Eine Inversion kannst du daran erkennen, dass sich die Abfolge der Wörter zunächst ungewöhnlich anhört. Die Stilfigur dient der Hervorhebung des Gesagten, wird häufig aber auch verwendet, um das Reimschema oder Metrum einzuhalten.

Inversion Überblick

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Inversion

Hallo, ich bin Anna und ich wünsche Dir viel Spaß mit diesem Video.

In diesem Video wird sich alles um ein sprachliches Stilmittel, die Inversion, drehen. Ich werde Dir erklären, was genau eine Inversion ist, wie man sie erkennt und wie und warum man sie verwendet. Das alles zeige ich Dir an verschiedenen Beispielen. Du solltest schon etwas Vorwissen im Bereich der Stilmittel und rhetorischen Figuren im Allgemeinen mitbringen.

Beginnen wir mit der Erklärung, was eine Inversion überhaupt ist. Also mit einer Definition. Wie gerade schon erwähnt, gehört die Inversion zu den sprachlichen Stilmitteln. Das Wort Inversion kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Umkehrung oder Umdrehung. Bei einer Inversion wird nämlich die normale oder übliche Abfolge in einem Satz umgedreht. Dabei kann man zwei unterschiedliche Typen der Inversion definieren. Zum einen kann sie als Wortfigur auftreten: hier wird die geläufige Wortstellung bzw. Reihenfolge der Satzglieder im Satz umgekehrt. Zum anderen kann sie aber auch als Gedankenfigur vorkommen: dann ist nicht die Syntax, also die Satzstellung, im Mittelpunkt der Umkehrung, sondern die sachliche oder inhaltliche Ordnung wird vertauscht. Schauen wir uns das einmal an Beispielen an, dann wirst du verstehen, was damit gemeint ist. Zuerst die Inversion als Wortfigur: hier wird wie gesagt die Abfolge der Satzglieder vertauscht oder umgekehrt. Die übliche Abfolge in einem deutschen Hauptsatz lautet Subjekt, Prädikat, Objekt lautet. Hier ein Satz, der diesem typischen Muster entspricht: Er ist ein Dummkopf! Eine Inversion wäre nun, wenn das Objekt an den Anfang des Satzes gestellt wird und die Abfolge dann Objekt,Prädikat, Subjekt lauten würde. Also: Ein Dummkopf ist er! Es kann aber auch das Prädikat an die erste Position gestellt werden, sodass die Abfolge zu Prädikat, Subjekt, Objekt umgedreht wird. Dann würde der Satz heißen: Ist er ein Dummkopf!

Im deutschen Satz können auch Attribute vorkommen, das sind Satzgliedteile, also Beifügungen zu Satzgliedern, zum Beispiel ein Genitivattribut. Und auch diese Attribute können voran gestellt werden. Statt zu sagen: “Die Mutter des Jungen kam spät nach Hause.” würde eine Inversion lauten: “Des Jungen Mutter kam spät nach Hause.” Hier wird das Genitivattribut “des Jungen” voran gestellt.

Als letzte Variante kann eine Inversion in der Umstellung des Adjektivattributs vorkommen. Normalerweise stehen diese Adjektivattribute vor dem Substantiv. Hier werden sie aber nachgestellt. Folgende Beispiele hast Du sicher schon einmal gehört: Hänschen klein Vater unser Röslein rot

Eine Inversion kannst du meist am einfachsten daran erkennen, dass sich die Abfolge des Satzes zunächst ungewöhnlich anhört. Die zweite Art der Inversion, die Inversion als Gedankenfigur, tritt eher selten auf. Hier findet die Umkehrung nicht auf der Ebene des Satzbaus, sondern auf inhaltlicher Ebene statt. Das bedeutet, dass zum Beispiel die zeitliche Abfolge von Geschehnissen in einer anderen Reihenfolge beschrieben wird. Ich werde schlafen und ins Bett gehen.

Wo finden wir nun die Inversion? Schauen wir uns einmal deren Verwendung an. Wie andere sprachliche Stilmittel auch wird die Inversion natürlich in der Literatur verwendet und hier vor allem in Gedichten.

Folgende Zeilen sind Beispiele für die Inversion als Wortfigur. Goethe schrieb in seinem Gedicht „Willkommen und Abschied” Dich sah ich, und die milde Freude Floß von dem süßen Blick auf mich; Ganz war mein Herz an deiner Seite Und jeder Atemzug für dich.

In der ersten Zeile siehst du, dass das Objekt an die erste Stelle gestellt wurde, in der zweiten Zeile das Attribut Goethe liefert uns auch ein schönes Beispiel für die eher ungewöhnliche Verwendung der Inversion als Gedankenfigur. Es stammt aus seinem Werk Faust. “Ihr Mann ist tot und lässt sie grüßen.” Wir können das Stilmittel aber auch in der heutigen Zeit noch finden, zum Beispiel in der Werbesprache. Hier wird sehr oft die Inversion, die in der Umstellung eines Adjektivattributs besteht, verwendet. Sicher hast du den Ausdruck

“Geschmack pur” schon einmal gehört.

Und warum das Ganze? Welche Wirkung hat nun eine Inversion?

Wie eben schon erwähnt, klingt eine Inversion für unsere Ohren als allererstes einmal ungewöhnlich. Das bedeutet, dass auch die Aufmerksamkeit auf einen Satz gelenkt wird, in dem eine Inversion auftaucht. Das vertauschte Element bekommt eine besondere Stellung und wird betont. Durch diese ungewöhnliche Abfolge wird die Klarheit eines Ausdrucks zunächst einmal vermindert, das heißt, man muss erst einmal darüber nachdenken, was denn nun genau mit der Aussage gemeint ist. Dadurch prägt sich die Aussage aber auch besser ein.

Wenn Du in Zukunft also eine Inversion identifizieren möchtest, dann merke dir folgende Stichpunkte: Die Inversion gehört zu den sprachlichen Stilmitteln der Wortfiguren oder Gedankenfiguren. Als Wortfigur besteht die Inversion in der Vertauschung der Satzglieder in einem Satz. Als Gedankenfigur verstehen wir unter einer Inversion die inhaltliche Vertauschung. Wir finden die Inversion vor allem in der Literatur, zum Beispiel in Gedichten, in der heutigen Zeit aber auch in der Werbesprache. Mit einer Inversion lenkt man die Aufmerksamkeit auf das Gesagte. Das vertauschte Element wird betont. Außerdem sorgt die Inversion wegen des ungewöhnlichen Satzbaus für eine bessere Einprägsamkeit.

Ich hoffe, Du hast alles verstanden und bis zum nächsten Mal!

Inversion Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Inversion kannst du es wiederholen und üben.
  • Definiere kurz das sprachliche Stilmittel Inversion.

    Tipps

    In seinen Armen das Kind war tot ist eine Inversion. Hilft dir das weiter?

    Lösung

    Bei dem sprachlichen Stilmittel der Inversion ist die geläufige Wortstellung in einem Satz umgekehrt. Das kann auch auf gedanklicher Ebene geschehen, wenn die inhaltliche Ordnung vertauscht wird.

    • In seinen Armen das Kind war tot. ist ein Beispiel für eine Inversion als Wortfigur. In der regulären Wortstellung hieße der Satz Das Kind war tot in seinen Armen.
    • In Er wird frühstücken und aufstehen findet eine Umkehrung auf inhaltlicher Ebene statt, da die Geschehnisse in einer anderen Reihenfolge präsentiert werden, als sie normalerweise geschehen. Es handelt sich um eine Verwendung der Inversion als Gedankenfigur.

  • Beschreibe die Wirkung der Inversion.

    Tipps

    Überlege noch einmal, was zuerst bei einem Satz ins Auge fällt und dadurch hervorgehoben wird.

    Eine ungewöhnliche Satzkonstruktion bleibt auch eher im Gedächtnis haften. Wie kann man das noch ausdrücken?

    Lösung

    • Die Klarheit eines Ausdrucks ist durch eine Inversion zunächst vermindert. Das heißt, dass dieser schwerer zu verstehen ist.
    • Dadurch wird Aufmerksamkeit auf den Satz gelenkt.
    • Das vertauschte Element bekommt so eine besondere Stellung.
    • Letztendlich prägt sich die Aussage besser beim Leser ein durch die besondere Wortstellung.
    Schaue dir den folgenden Satz aus Goethes Erlkönig an: In seinen Armen das Kind war tot.. Der Fokus liegt hier auf der Tatsache, dass das Kind in seinen Armen lag. Welche Funktion diese Inversion in dem Gedicht hat, muss durch eine Interpretation herausgefunden werden. Entweder hat es eine besondere Bedeutung, dass die Arme des Vaters im Vordergrund stehen oder die Inversion wurde nur verwendet, um dem Reimschema zu genügen.

  • Ermittle, bei welchen Beispielen es sich um eine Inversion handelt.

    Tipps

    Die reguläre Abfolge der Satzglieder wird bei einer Inversion vertauscht.

    Ein Beispiel für einen regelhaften deutschen Satz ist: Sie ist ein Mädchen. Hilft dir das weiter?

    Lösung

    • Bei Ein Dieb ist er! steht das Objekt am Satzanfang.
    • In Des Mädchens Vater schrieb der Mutter einen Brief. steht das Genitivattribut am Anfang des Satzes.
    • Auch in Der sündigen Menschen Erlösung wurde das Genitivattribut vorangestellt.
    • Der Satz Grau ist alle Theorie. würde regulär Alle Theorie ist grau. lauten. Hier wurde ein Prädikativum vorangestellt, das normalerweise nach dem Prädikat folgt.
    Die Sätze Er ist ein Dieb! und Der Junge schrieb dem Vater einen Brief. sowie der Ausdruck Die Erlösung der sündigen Menschen entsprechen dem regulären deutschen Satzbau. Dieser lautet Subjekt, Prädikat, Objekt.

  • Bestimme, ob die Inversion als Wortfigur oder als Gedankenfigur auftritt.

    Tipps

    Überlege noch einmal, bei welcher Art der Inversion eine inhaltliche Umkehrung stattfindet.

    Lösung

    Bei einer Inversion als Wortfigur wird die Abfolge der Satzglieder vertauscht:

    • Sah ein Knab' ein Röslein stehn. Der Satz hieße in der normalen deutschen Satzfolge Ein Knab' sah ein Röslein stehen.
    • Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand. Dieser Satz hieße Warmer Schnee der Schultern wird kalter Sand werden. Hier lassen sich sogar gleich zwei Inversionen erkennen. Weißt du, welche es sind?
    Bei einer Inversion als Gedankenfigur wird die zeitliche Abfolge von Geschehnissen in der umgekehrten Reihenfolge dargestellt:
    • Wir wollen sterben und uns mitten in die Schlacht werfen.
    • Sie ertrank und schwamm gegen den Strom.
    • Ihr trinkt Wasser und habt schrecklichen Durst.
    Logisch gesehen würde jeweils das zuletzt Genannte vorher passieren, da es das andere Geschehen bedingt.

  • Zeige auf, wie eine Inversion gebildet werden kann.

    Tipps

    Welches Satzglied steht bei Ein Dummkopf ist er! am Anfang?

    Überlege noch einmal, ob ein Adjektivattribut in der Regel vor- oder nachgestellt wird.

    Welches Satzglied steht bei Des Jungen Mutter kam spät nach Hause. am Anfang?

    Lösung

    Mögliche Konstruktionen sind:

    1. Objekt am Satzanfang, zum Beispiel in Eine Lügnerin ist sie!
    2. Prädikat am Satzanfang, zum Beispiel in Ist sie eine Lügnerin!
    3. Genitivattribut am Satzanfang, zum Beispiel in Des Mannes Hund hat mich gebissen.
    Steht ein Subjekt am Satzanfang handelt es sich nicht um eine Inversion. Der reguläre Satzbau im Deutschen entspricht ja bereits dem Schema Subjekt, Prädikat, Objekt. Auch Adjektivattribute am Satzanfang sind keine Hinweise auf eine Inversion. Werden sie nachgestellt wie in Hänschen klein, handelt es sich aber um eine Inversion.

  • Bilde Sätze ohne Inversionen.

    Tipps

    Überlege noch einmal, welcher Satzbau der reguläre ist.

    Bestimme zunächst das Subjekt im Satz und setze es an die erste Position. Ergänze dann das Prädikat.

    Lösung

    In seiner Ballade „Der Zauberlehrling” aus dem Jahre 1797 verwendete Johann Wolfgang von Goethe zahlreiche Inversionen.

    • Beim Verändern der Sätze sind jeweils unterschiedliche Varianten möglich, da adverbiale Bestimmungen unterschiedliche Positionen im Satz einnehmen können. Die Reihenfolge Subjekt, Prädikat, Objekt muss aber beibehalten werden.
    • Zusätzlich zu Inversionen sind auch Enjambements und zahlreiche andere sprachliche Stilmittel zu finden. Bei einer genauen Analyse kann herausgefunden werden, zu welchem Zwecke der Dichter diese eingesetzt hat. Inversionen lenken immer Aufmerksamkeit auf den jeweiligen Vers. Außerdem haben die vertauschten Elemente eine besondere Stellung.
    • Durch das Umschreiben hast du die Sätze vielleicht verständlicher gemacht, aber den sprachlichen Stil des Gedichtes verändert. Ein solches Umschreiben kann bei dem Verständnis der Strukturen eines Gedichts helfen.
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