Bertolt Brecht – Exillyrik
Erfahre mehr über Lyrik im Exil, die von Autorinnen und Autoren verfasst wurde, die vor politischer Verfolgung geflohen sind. Entdecke, wie Bertolt Brecht und andere deutsche Schriftsteller im Exil ihre Erfahrungen in Gedichten verarbeitet haben. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im vollständigen Text!
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Grundlagen zum Thema Bertolt Brecht – Exillyrik
Was ist die Exillyrik?
Unter Exillyrik versteht man lyrische Werke, die von Autorinnen und Autoren im Exil verfasst wurden. Diese Personen mussten also unfreiwillig aus politischen oder religiösen Gründen ins Ausland fliehen, da ihr Leben sowie Werk im Heimatland bedroht war. Die Werke der Textgattung Exillyrik werden zu der Epoche Exilliteratur gezählt. Neben Brecht gehören zu deutschen Autorinnen und Autoren der Exillyrik zum Beispiel auch Else Lasker-Schüler oder Kurt Tucholsky.
Geschichte der deutschen Exillyrik
Mit Blick auf die Geschichte der deutschen Exillyrik war vor allem die Epoche nach der Machtergreifung von Hitler und den Nationalsozialisten (1933) prägend. Mit der Machtergreifung durch die NSDAP begann in Deutschland die systematische Verfolgung von Personen, die andere politische oder religiöse Ansichten vertraten. Insgesamt verließen nach der Machtübernahme durch die Nazis rund 2 000 Schriftstellerinnen und Schriftsteller Deutschland.
Exillyrik bei Bertolt Brecht
Bertolt Brecht war nicht nur ein bedeutender deutscher Lyriker, Dramatiker und Theaterregisseur, sondern auch überzeugter Kommunist. Nachdem 1933 die Aufführung von Brechts Theaterstück „Die Maßnahme” durch die Polizei gestoppt wurde und ein Spielverbot ausgesprochen wurde, flüchtete Brecht gemeinsam mit Familie und Freunden ins Exil. Ihre Flucht führte sie über Prag, Wien, Zürich und Paris bis nach Dänemark, wo sie für fünf Jahre bei einer befreundeten Schriftstellerin blieben. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges (1939) flüchtete Brecht weiter nach Schweden, Finnland, Russland und bis in die USA, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland (1948) lebte. In den Jahren von 1933 bis 1947 verfasste Brecht zahlreiche Gedichte, die Exillyrik.
Brecht selbst bezeichnete sich als Exilant, da er nicht freiwillig sein Heimatland Deutschland verlassen hatte, sondern aufgrund seiner politischen Einstellung gezwungen war. Im Gegensatz dazu würden Emigranten freiwillig auswandern. Seine Empfindungen dazu bringt Brecht im Gedicht „Über die Bezeichnung Emigranten” (1937) zum Ausdruck:
Unruhig sitzen wir so, möglich nahe den Grenzen,
Wartend des Tags der Rückkehr, jede kleinste Veränderung
Jenseits der Grenze beobachtend, jeden Ankömmling
Eifrig befragend, nichts vergessend und nichts aufgebend.
Motive in der Exillyrik
Im Allgemeinen befasst sich die Exillyrik mit der Situation im Exil. Die Autorinnen und Autoren – wie Brecht – beschreiben ihre Erfahrungen und Gefühle in den neuen Heimatländern. Die Werke der Exillyrik sind daher durch folgende Themen bzw. Motive geprägt:
- Furcht vor Abschiebung
- Bedrohung durch NS-Agenten
- Ablehnung durch die Bevölkerung
- Entzug der schriftstellerischen Existenzgrundlage
- Gefühl von Heimweh: Sehnsucht nach dem Mutterland
- Sprachlosigkeit: Probleme bei der Verständigung im neuen Land
- fehlende Staatsbürgerschaft
- Duldung
- Verlust der Arbeitserlaubnis
Die Folgen waren der Heimatverlust, der Identitätsverlust und das Gefühl von Entwurzelung.
Nationalsozialismus als Thema in der Exillyrik
Ebenso ist das Naziregime selbst ein großes Thema in der Exillyrik. Autorinnen und Autoren im Exil schrieben über das Leben unter den Nazis. Sie wollten mit ihren Werken die Welt über die grausamen Vorgänge in Deutschland aufklären. Zur Verbreitung der Gedichte wurde auch gezielt das Medium Radio genutzt. So schrieb Brecht beispielsweise für den Deutschen Freiheitssender 29,8 satirische Gedichte. Ebenso war Brecht von 1936 bis 1939 Mitherausgeber der Exil-Monatsschrift Das Wort in Moskau. Hier äußerte sich der Dichter in seinen Werken unterschwellig, sodass darin Kritik am Regime interpretiert werden konnte.
Beispiele für Exillyrik von Bertolt Brecht
Bertolt Brecht verfasste zahlreiche Gedichte der Exillyrik und schrieb sehr reflektiert sowie offen über seine Situation im Exil, etwa im Werk „Zufluchtsstätte” (1937):
Ein Ruder liegt auf dem Dach. Ein mittlerer Wind
Wird das Stroh nicht wegtragen.
Im Hof für die Schaukel der Kinder sind
Pfähle eingeschlagen.
Die Post kommt zweimal hin.
Wo die Briefe willkommen wären.
Den Sund herunter kommen die Fähren.
Das Haus hat vier Türen, daraus zu fliehn.
Brecht beschreibt in diesem Gedicht seine Situation im dänischen Exil, da er selbst zum Zeitpunkt des Schreibens auf der dänischen Insel Svendborg Zuflucht gefunden hatte. So ist hier das lyrische Ich mit dem Autor gleichzusetzen. Außerdem kann die Zeile Ein Ruder liegt auf dem Dach als Zeichen einer Deplatzierung oder als Möglichkeit zur Flucht interpretiert werden. Außerdem ist die Schaukel für die Kinder nicht fertig gebaut und er vermeidet damit bewusst eine emotionale Verbundenheit mit dem Ort.
In der zweiten Strophe wird durch die Verse Die Post kommt zweimal hin. / Wo die Briefe willkommen wären ein Gefühl von Einsamkeit vermittelt. Das lyrische Ich (= Brecht) wünscht sich sehnlichst mehr Briefe, sprich mehr soziale Kontakte – welche jedoch ausbleiben.
Der Vers Das Haus hat vier Türen, daraus zu fliehn zeigt, dass Brecht tatsächlich seinen Exilort verlassen möchte oder muss. Die vier Türen stehen dabei für die vier Länder, in die Brecht von Dänemark aus fliehen könnte: Großbritannien, Norwegen, Schweden und Russland. Insgesamt wirkt es, als solle durch einen uneinheitlichen Rhythmus sowie unreine Reime ein harmonischer Klang vermieden werden.
So vermischt sich im Gedicht „Zufluchtsstätte“ die vermeintliche Beschaulichkeit des Zufluchtsortes mit einer latenten Lebensbedrohung. Dabei schwingt sowohl die Hoffnung als auch zugleich die Angst mit, nicht an dieser Stätte bleiben zu können, weshalb der Titel ironisch verstanden werden kann. Das Gedicht erschien in der Sammlung „Svendborger Gedichte”, die Brecht im Exil zusammenstellte und die 1939 in Kopenhagen veröffentlicht wurden. Es ist die zweite große Sammlung von Exilgedichten Brechts nach „Lieder Gedichte Chöre“ (1934).
„An die Nachgeborenen”
In den „Svendborger Gedichten” richtet sich das lyrische Ich – also Brecht – an seine politischen Freundinnen und Freunde in Deutschland. Der Dichter will trotz seiner Flucht ins Exil am Kampf gegen die Nationalsozialisten teilnehmen. In dieser Sammlung ist auch das politische Gedicht „An die Nachgeborenen” (1939) erschienen. Es ist einer der wichtigsten Texte der deutschen Exilliteratur und ist das Einzige von Brechts Werken, zu dem eine Lesung vom Autor selbst überliefert ist. Die zwei ersten Strophen lauten wie folgt:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viel Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?
Die Sprache des Gedichts ist betont nüchtern, reimlos und rhythmisch frei gestaltet. Das gesamte Gedicht ist thematisch in drei Abschnitte unterteilt: Im ersten Abschnitt äußert sich Brecht zu den finsteren Zeiten des Nationalsozialismus. Im zweiten Abschnitt mahnt er an, dass es in der Vergangenheit nicht gelang, den aufstrebenden Nationalismus zu verhindern. So müsse in der Dichtkunst nach neuen Themen und Sprachen gesucht werden, welche nicht der Bedrohung durch eine Diktatur oder Unterdrückung ausweichen. Im dritten Abschnitt schließt das Gedicht mit einer Vision von einer zukünftigen Welt, welche bestimmt ist von Sozialismus, Solidarität und Frieden. So lautet die letzte Strophe des Gedichts wie folgt:
Ihr aber, wenn es so weit sein wird
Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unserer
Mit Nachsicht.
Allerdings haben viele Exilautorinnen und Exilautoren das Nachkriegsdeutschland nicht mehr erlebt, denn viele begingen im Exil Selbstmord. Bertolt Brecht jedoch kehrte schließlich nach Deutschland zurück. Er reiste auf Einladung des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands im Oktober 1948 nach Berlin. Einige der Theater waren wieder geöffnet und er begann diverse Theaterstücke zu schreiben sowie an der Akademie der Künste zu lehren.
Bei sofatutor findest du auch Übungen und Arbeitsblätter zum Thema Exillyrik von Bertolt Brecht.
Transkript Bertolt Brecht – Exillyrik
Deutschland, 1933.
Anfang des Jahres wird Bertolt Brechts Drama “Die Maßnahme” aufgeführt. Doch mitten in der Vorstellung unterbricht die Polizei das Theaterstück und erteilt ein Weiterspielverbot.
Nach Hitlers Machtergreifung hat eine Verfolgung von Menschen mit abweichenden politischen oder religiösen Einstellungen begonnen. Wie über 2.000 andere Autoren flieht Brecht als überzeugter Sozialist daraufhin aus Deutschland ins Exil. Mit Familie und Freunden geht es über Prag, Wien, Zürich und Paris nach Dänemark zu einer befreundeten Schriftstellerin. Dort bleiben sie für 5 Jahre. 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, flüchtet Brecht nach Schweden und schließlich über Finnland und Russland in die USA. Erst 1948 kehrt er nach Deutschland zurück. Wie viele andere ausgewanderte Autoren schreibt Brecht im Exil weiter - vor allem über das Exil.
Brecht ist es wichtig, nicht als Emigrant, sondern als Exilant bezeichnet zu werden.
Denn Emigranten wandern freiwillig aus.
Ein Exilant aber sei jemand, der aufgrund seiner politischen oder religiösen Gesinnung gezwungen werde, seine Heimat zu verlassen. Ein Vertriebener, der auf seine Befreiung durch Änderung des politischen Systems im Heimatland wartet.
In den Jahren 1933 bis 1947 verfasst Brecht neben Dramen und Prosa auch zahlreiche Gedichte: die sogenannte Exillyrik.
In seinem Gedicht “Über die Bezeichnung Emigranten” schrieb Brecht:
Unruhig sitzen wir so, möglich nahe den Grenzen, Wartend des Tages des Rückkehr, jede kleinste Veränderung Jenseits der Grenze beobachtend, jeden Ankömmling Eifrig befragend, nichts vergessend uns nicht aufgebend. Die Exilliteratur und Exillyrik befasst sich also zum großen Teil mit der Situation im Exil. Die Exilanten schildern ihre Erfahrungen und Gefühle im neuen Heimatland.
Ihre Leben war geprägt durch die permanente Furcht vor Abschiebung, die Bedrohung durch NS-Agenten, die Ablehnung durch die Bevölkerung und den Entzug der schriftstellerischen Existenzgrundlage. Das vorherrschende Gefühl war Heimweh, die Sehnsucht nach dem Mutterland. Niemand verstand ihre Sprache oder was sie schrieben. Sie hatten teilweise keine Staatsbürgerschaft mehr und wurden nur geduldet ohne Arbeitserlaubnis. Die Folge: Heimat- und Identitätsverlust sowie Entwurzelung.
Brecht schrieb sehr offen und reflektiert über das Exil - wie im Gedicht “Zufluchtsstätte”.
Ein Ruder liegt auf dem Dach. Ein mittlerer Wind Wird das Stroh nicht wegtragen. Im Hof für die Schaukel der Kinder sind Pfähle eingeschlagen.
Die Post kommt zweimal hin Wo die Briefe willkommen wären. Den Sund herunter kommen die Fähren. Das Haus hat vier Türen, daraus zu fliehn. Brechts Zufluchtsstätte war zu dieser Zeit die Insel Dänemark, ein Haus in Svendborg. Das lyrische Ich ist also mit ihm gleichzusetzen. In der ersten Strophe liegt “ein Ruder auf dem Dach” - Dies kann als Zeichen der Deplatzierung verstanden werden, aber auch als Möglichkeit zur Flucht. Auch vermeidet er es, eine Schaukel zu bauen, denn dann wäre er emotional mit dem Ort verbunden.
Die zweite Strophe beginnt mit einem Gefühl von Einsamkeit, fast schon Verbitterung. Das lyrische Ich hätte gerne “Briefe”, also soziale Kontakte, aber es kommt nichts. „Vier Türen, daraus zu fliehn“ zeigt noch mal deutlich, dass er aus seinem Exil weg möchte oder muss. Die vier Fluchttüren symbolisieren die vier Möglichkeiten, die Brecht hatte, um aus Dänemark zu entkommen, nämlich Großbritannien, Norwegen, Schweden, Russland.
Durch den uneinheitlichen Rhythmus und die unauffälligen Reime wirkt das Gedicht so, als solle ein harmonischer Klang unbedingt vermieden werden.
In “Zufluchtsstätte” herrscht scheinbare Harmonie. Die Beschaulichkeit des Ortes mischt sich mit latenter Lebensbedrohung. Die Hoffnung oder auch Angst, nicht in dieser Zufluchtsstätte zu bleiben, schwingt in dem Gedicht mit. Der Titel “Zufluchtsstätte” ist hier also eher ironisch zu verstehen. Das Gedicht stammt aus der Sammlung „Svendborger Gedichte“, die Brecht im Exil zusammenstellte und die 1939 in Kopenhagen erschien. Es ist die zweite große Sammlung von Exilgedichten Brechts nach „Lieder Gedichte Chöre“.
In den “Svendborger Gedichten” ist das lyrische Ich der Dichter Brecht, der sich an seine politischen „Freunde“ in Deutschland wendet und trotz der Flucht am Kampf gegen die Nationalsozialisten teilnehmen will.
Das Naziregime ist ein weiteres großes Thema der Exilliteratur und Exillyrik. Autoren, die der Meinung waren, man müsse sich gegen Nazideutschland wehren, klärten über die Welt der Grausamkeiten in Deutschland auf und schrieben über das Leben unter den Nazis. Ein beliebtes Medium war auch das Radio. Für den “Deutschen Freiheitssender 29,8” schrieb Brecht satirische Gedichte. Von 1936 bis 1939 war er auch Mitherausgeber der Exil-Monatsschrift "Das Wort" in Moskau.
Der Dichter äußerte sich in seinen Werken gerade so unterschwellig, dass Kritik hinein interpretiert werden konnte. Er war ein politischer Moralist. Literatur oder Lyrik musste für Brecht generell einen Nutzen haben.
Sein politisches Gedicht “An die Nachgeborenen” ist einer der wichtigsten Texte der deutschen Exilliteratur. Das Gedicht ist das einzige aus Brechts Werk, zu dem eine Lesung vom Autor selbst überliefert ist. Es beginnt folgendermaßen:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende Hat die furchtbare Nachricht Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist Weil es ein Schweigen über so viel Untaten einschließt! Der dort ruhig über die Straße geht Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde Die in Not sind? Die Sprache ist hier betont nüchtern, reimlos und rhythmisch frei gestaltet. Im ersten Abschnitt seiner Botschaft an die Nachgeborenen äußert sich Brecht also zu den finsteren Zeiten des Nationalsozialismus. Im zweiten Abschnitt beklagt er sich, dass es in der Vergangenheit nicht gelang, den aufkeimenden Nationalismus zu ersticken. Auch in der Dichtung müsse nach neuer Sprache und neuen Themen gesucht werden, die der Bedrohung durch Diktatur und Unterdrückung nicht ausweichen.
Im dritten Abschnitt schließt das Gedicht mit einer Vision von einer zukünftigen Welt, die bestimmt ist von Solidarität, Sozialismus und Frieden. Doch viele Exilautoren haben dieses zukünftige Deutschland nicht mehr erlebt - sie begingen fernab der Heimat Selbstmord. Bertolt Brecht hielt durch - und kehrte schließlich nach Deutschland zurück.
Auf Einladung des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands reiste er im Oktober 1948 nach Berlin. In der sowjetischen Besatzungszone hatten wieder mehrere Theater geöffnet - schon bald begann der Dichter, zahlreiche Theaterstücke zu schreiben und an der Akademie der Künste zu lehren.
Bertolt Brecht – Exillyrik Übung
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Benenne die Themen, die für die Autoren der Exilliteratur eine Rolle spielten.
TippsEinige der Themen gehören einer Strömung an, die zeitgleich existierte.
LösungDie Themen, die die Exilautoren wie Brecht beschäftigten, waren:
- Furcht vor Abschiebung
- Bedrohung durch NS-Agenten
- Entzug der schriftstellerischen Existenzgrundlage
- Heimweh
- Sehnsucht nach dem Mutterland
- Sprachlosigkeit
- Gefühl der Duldung
- Isoliertes Ich und sein Verhältnis zur Religion
- Abwendung von Politik
- Magische Natur und Mystik
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Gib die Stationen an, die Brecht auf seiner Flucht passiert hat.
TippsBrecht floh nicht über München.
LösungEinen Tag nach dem Reichstagsbrand 1933 machte sich Brecht mit seiner Frau Helene Weigel und seinen Kindern auf den Weg ins Exil. Sie flohen über
- Prag,
- Wien,
- Zürich,
- Paris nach
- Dänemark, wo sie 5 Jahre blieben.
- Schweden und
- Finnland nach
- Russland und dann in die
- USA, wo Brecht bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland lebte.
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Skizziere den historischen Hintergrund, der viele Schriftsteller zur Flucht aus Deutschland zwang.
TippsDer Erste Weltkrieg begann im Jahr 1914.
LösungKurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 begann der Bibliothekar Dr. Wolfgang Herrmann die so genannte „Schwarze Liste“ zu erstellen. Auf dieser Liste waren die Bücher aufgeführt, die in den Buchhandlungen nicht mehr erwünscht waren. Auch die Werke von Bertolt Brecht waren darunter.
Bei der Bücherverbrennung 1933, organisiert von der Deutschen Studentenschaft, wurde eine Vielzahl von unerwünschten Büchern, die nicht der nationalsozialistischen Gesinnung entsprachen, ins Feuer geworfen wurden.
Die Verbote sowie die Bücherverbrennung lösten eine Auswanderungswelle deutscher Autorinnen und Autoren aus. Auch Bertolt Brecht verließ das Land.
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Entscheide, welche Texte Brechts zur Exillyrik gehören.
TippsDie Themen, die die Exilanten beschäftigten waren unter anderem: Heimweh, Sehnsucht nach dem Heimatland und Heimatlosigkeit.
LösungDie Textausschnitte 1, 4 und 6 stammen aus Brechts Exillyrik.
Den Texten kann man die Themen und Fragen entnehmen, die die Exilschriftsteller beschäftigten:
- Heimatlosigkeit,
- Entzug der schriftstellerischen Existenz,
- die Frage, wann man in das Heimatland zurückkehren kann,
- die Frage, ob man sich im Exil heimisch einrichten soll und die
- Beschäftigung mit dem Begriff Exilant.
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Entscheide, bei welchen Titeln es sich um Sammlungen von Exilgedichten Brechts handelt.
TippsEs sind zwei Bände mit Exilgedichten unter den Antwortmöglichkeiten.
Lösung1934 erschien die erste große Sammlung von Brechts Exilgedichten mit dem Titel „Lieder Gedichte Chöre“. Die zweite Sammlung erschien 1939 mit dem Titel „Svendborger Gedichte“ in Kopenhagen.
Bertolt Brechts Hauspostille erschien erstmalig 1926 als er noch in Deutschland lebte. Bei Baal handelt es sich um ein Drama, dessen erste Fassung 1918 entstand. Die Buckower Elegien entstanden nach Kriegsende und wurden 1964 veröffentlicht.
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Analysiere das Gedicht.
TippsDie Exilanten wollten in den meisten Fällen so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren.
LösungBrecht schrieb dieses Gedicht, um sich mit seiner Erfahrung im Exil auseinanderzusetzen und seine Position im Exil zu reflektieren.
Ihn beschäftigte wie die meisten Exilanten die Ungewissheit über die politische Situation und die Frage, wie lange der Krieg noch Einfluss auf sein persönliches Leben haben würde. Dies bringt Brecht bereits mit dem Titel zum Ausdruck: „Gedanken über die Dauer des Exils.“
Formal spiegelt das Gedicht die unharmonische, zerrissene Situation wieder, in der sich das lyrische Ich befindet. Der Bruch mit der traditionellen Gedichtform und das Verfassen eines eher narrativen Gedichts bringt dies zum Ausdruck.
Quelle: Brecht, Bertolt: „Gedanken über die Dauer des Exils“. URL:http://www.literaturepochen.at/exil/multimedia/pdf/brechtdauerexil.pdf [Zugriff am 12.06.16]
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- Komma vor weil
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- Komma vor bis
Liebe Juliane,
weitere Exillyriker_innen sind zum Beispiel Else Lasker-Schüler und Kurt Tucholsky. Kästner ist in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland geblieben und gehört damit eher in den Bereich der "Inneren Emigration" als in die Exillyrik.
Beste Grüße und viel Erfolg bei der Klausur
Deine Deutschredaktion
gutes Video. Danke sehr :)
Welche Exillyriker sollte ich mir für die Klausur noch ansehen? Kästner?...