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Friedrich Schiller

Friedrich Schiller wird 1759 geboren, zum Militärarzt ausgebildet und schreibt heimlich Die Räuber. Nach seiner Flucht lebt er an verschiedenen Orten und inspiriert sich an bedeutenden Persönlichkeiten wie Goethe. Neugierig? Erfahre noch mehr im Friedrich Schiller Steckbrief!

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Lerntext zum Thema Friedrich Schiller

Friedrich Schiller – Lebenslauf

Friedrich Schiller wird im Jahr 1759 in Marbach am Neckar geboren. Das damalige Heilige Römische Reich Deutscher Nation besteht zu dieser Zeit aus vielen Grafschaften, Herzogtümern und Königreichen, in denen die Herrschenden eine uneingeschränkte Macht über das Volk besitzen. Eine freie Berufswahl ist für Friedrich Schiller nicht möglich und so wird er zum Militärarzt ausgebildet.

Trotz strenger Regulierungen beschäftigt sich Friedrich Schiller während seiner Ausbildung mit damals verbotenen Schriften (z. B. Rousseau, Leibniz, Voltaire, Goethe und Shakespeare). Inspiriert durch diese Werke und aufgrund seines Widerstands gegen die Willkür und den Zwang des Adels verfasst Schiller heimlich sein erstes Werk Die Räuber, das 1782 in Mannheim uraufgeführt wird. Die Geschichte handelt von einem jungen Mann (Karl Moor), der sich aus Verzweiflung über die korrupte Gesellschaft an die Spitze einer Räuberbande stellt.

Aufgrund der Kritik an der feudal-absolutistischen Adelsgesellschaft im Werk Die Räuber muss Schiller aus seiner Heimat fliehen. Bis zu seinem frühen Lebensende im Jahr 1805 lebt er an verschiedenen Orten.

Lebensstationen von Friedrich Schiller Kurze Erläuterung
1. Station: Thüringen
(1782)
- Fluchtstation
2. Station: Mannheim
(1783–1784)
- Anstellung als Theaterdichter
- Erste schwere Krankheit
3. Station: Leipzig/Dresden
(1785–1787)
- Intensive Beschäftigung mit Philosophie und Geschichte
3. Station: Weimar
(1787–1789)
- Austausch mit zeitgenössischen Philosophen und Schriftstellern
5. Station: Jena
(1789–1792)
- Professur für Geschichte an der Universität von Jena
- 1790 Heirat mit Charlotte von Lengefeld (fünf Kinder)
- Erneute schwere Erkrankung
6. Station: Ludwigsburg
(1793)
- Kurze Rückkehr in die alte Heimat
6. Station: Jena
(1794–1799)
- Herausgabe der literarischen Monatsschrift Die Horen
- Vertiefung der Beziehung zu Goethe
- Entstehung vieler Werke (sogenanntes Balladenjahr 1797, Trilogie Wallenstein)
8. Station: Weimar
(1799–1805)
- Weitere intensive Schaffensjahre trotz wiederkehrender Krankheit
- 1802 Ernennung in den Adelsstand: Friedrich von Schiller
- Todestag 9. Mai 1805 in Weimar

Aufgrund der zahlreichen Lebensstationen und Reisen lernt er viele verschiedene Menschen kennen. Einige dienen ihm zur Inspiration und zum Austausch von Ideen (z. B. der Philosoph Johann Gottfried Herder und der Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe), andere zur Unterstützung seiner finanziellen Freiheit (z. B. der Jurist Christian Gottfried Körner).

Goethe und Schiller lernen sich im Jahr 1788 kennen. Im Jahr 1795 veröffentlichen sie ihre erste gemeinsame Literaturzeitschrift Die Horen. Danach vertiefen sie ihren Austausch und inspirieren sich gegenseitig.

Goethe-und-Schiller-Denkmal

Ab 1791 erkrankt Friedrich Schiller immer wieder schwer und stirbt mit nur 45 Jahren an einer akuten Lungenentzündung. Sein letztes Werk Demetrius bleibt unvollendet. Schiller geht als einer der bedeutendsten deutschen Dichter in die Geschichte ein. Seine Werke finden heute noch große Beachtung. Weitere Informationen gibt es unter Friedrich Schiller – Steckbrief.

Friedrich Schiller – Werke

Friedrich Schiller ist vor allem für seine klassischen Dramen bekannt. Sein Lebenswerk umfasst jedoch viele weitere Gattungen. Er schrieb u. a.

  • lyrische Werke (z. B. Ode an die Freude),
  • Zeitschriften (z. B. Die Horen),
  • philosophische Abhandlungen (z. B. Anmut und Würde),
  • Geschichtswerke (z. B. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges) und
  • Vorlesungsreihen (z. B. Europäische Staatengeschichte).

Seine literarischen Werke zählen hauptsächlich zur Epoche des Sturm und Drang und der Weimarer Klassik. Im folgenden Überblick siehst du eine Auswahl seiner Werke. Trotz seines kurzen Lebens schuf er unzählige Texte.

Dramen von Schiller

Die hier dargestellten Dramen Friedrich Schillers werden mit dem Jahr der Uraufführung genannt:

  • Die Räuber (1782)
  • Die Verschwörung des Fiesco zu Genua (1783)
  • Kabale und Liebe (1784)
  • Don Karlos (1787)
  • Wallenstein Trilogie (1798/1799)
  • Maria Stuart (1800)
  • Die Jungfrau von Orleans (1801)
  • Die Braut von Messina oder Die feindlichen Brüder (1803)
  • Wilhelm Tell (1804)

Lyrik von Schiller

Die Beispiele lyrischer Werke von Schiller werden mit dem Jahr der Erstveröffentlichung dargestellt:

  • Ode an die Freude (1785, danach mehrfache Überarbeitung durch Schiller)
  • Die Götter Griechenlands (1788)
  • Würde der Frauen (1795)
  • Die Teilung der Erde (1795)
  • Der Ring des Polykrates (1797)
  • Der Taucher (1797)
  • Die Kraniche des Ibykus (1797)
  • Ritter Toggenburg (1797)
  • Nänie (1799)
  • Das Lied von der Glocke (1799)
  • Der Antritt des neuen Jahrhunderts (1800)
  • Das Siegesfest (1803)

Weitere Werke

Prosatexte verfasst Schiller im Vergleich eher weniger:

  • Eine großmütige Handlung (1782)
  • Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1786)
  • Der Geisterseher (1787–1789) als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift Thalia
  • Spiel des Schicksals (1789)

Er vertieft sich u. a. in die Philosophie und schafft philosophische Werke und Vorlesungen:

  • Philosophische Briefe
  • Über Anmut und Würde
  • Über die ästhetische Erziehung des Menschen
  • Über die tragische Kunst

Auch der Geschichte widmet sich Schiller und verfasst verschiedene historische Werke und Vorlesungen:

  • Geschichte des Dreißigjährigen Krieges
  • Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung
  • Europäische Staatengeschichte

Mit anderen Schriftstellern und Dichtern veröffentlicht er verschiedene Zeitschriften:

  • Wirtembergisches Repertorium der Litteratur
  • Thalia
  • Die Horen
  • Musen-Almanach
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