Johann Wolfgang von Goethe – frühe Jahre und erste Werke
Johann Wolfgang von Goethe – frühe Jahre und erste Werke
Der junge Goethe erlebte eine umfassende Ausbildung zu Hause und kam früh mit Literatur in Berührung. Er studierte Jura und vertiefte sich in verschiedene Fachrichtungen. Neugierig? Entdecke mehr über seine frühen Jahre im Text!
Einer der bedeutendsten deutschen Dichter wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren: Johann Wolfgang Goethe (ab 1782 Johann Wolfgang von Goethe). Seine Kindheit wurde von folgenden Elementen geprägt:
Seine Familie war gebildet, wohlhabend und in Frankfurt angesehen.
Der junge Goethe wurde nach kurzer Schulzeit zu Hause von seinem Vater und mehreren Hauslehrern umfassend ausgebildet.
Aufgrund einer eigenen Bibliothek im Hause Goethe kam er schon früh mit Literatur in Berührung. In der Familie wurde viel gelesen, diskutiert und selbst formuliert.
Goethe studierte ab 1765 Jura in Leipzig. Im Jahr 1768 erkrankte er schwer und musste das Studium für längere Zeit unterbrechen. Nach seiner Genesung fuhr er mit dem Studium ab 1770 in Straßburg fort. Dies sind die wichtigsten Stationen seiner Studienzeit:
Während der gesamten Studienzeit besuchte Goethe viele verschiedene Seminare anderer Fachrichtungen, wie beispielsweise Philosophie, Theologie, Poetik und Chemie.
In Leipzig pflegte er Kontakte zu verschiedenen Künstlergruppen und probierte selbst verschiedene Techniken der Kunst aus (z. B. Zeichnungen, Radierungen, Holzschnitzerei).
Außerdem besuchte er Theateraufführungen sowie Konzerte und begann selbst zu dichten. Er schrieb vor allem Gedichte und Briefe, letztere verfasste er ebenfalls für andere.
Eine Sammlung seiner ersten und besten Gedichte veröffentlichte Goethe im Jahr 1767 in der Gedichtsammlung Annette.
Goethe verliebte sich in seinem Leben in verschiedene Frauen, die immer wieder seine Werke inspirierten. 1788 lernte er seine zukünftige Frau Christiane Vulpius kennen. Hier erfährst du mehr über Goethe und die Liebe.
Sein erstes Drama vollendete Goethe im Jahr 1768. Die Laune des Verliebten entstand aufgrund eigener Liebeserfahrungen, wurde jedoch erst viel später uraufgeführt.
Während seiner Zeit in Straßburg lernte er Johann Gottfried Herder kennen. Durch ihn vertiefte Goethe sein literarisches Wissen und verbesserte seine Schreibkunst. Hier veröffentlichte er die Sesenheimer Lieder (1770/1771).
Im Jahr 1771 schloss Goethe sein Studium mit einer Dissertation ab, verließ Straßburg und eröffnete eine eigene Kanzlei in Frankfurt.
Goethes Rückkehr nach Frankfurt
Neben seiner Tätigkeit als Advokat (damaliger Rechtsanwalt) in Frankfurt beteiligte sich Goethe an der aufkommenden Bewegung des Sturm und Drang und veröffentlichte im Jahr 1773 das Werk Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, das eindeutige Merkmale des Sturm und Drang zeigt (z. B. derbere Sprachform).
Im Jahr 1774 verfasste Goethe verschiedene weitere Werke und feierte großen Erfolg mit dem Roman Die Leiden des jungen Werthers. Seine Karriere als Advokat endete und im Jahr darauf verließ Goethe Frankfurt und reiste nach Weimar.
Goethes Zeit in Weimar
Der junge Herrscher Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach engagierte Goethe ab dem Jahr 1775 als Geheimer Rat, ähnlich wie ein Minister. Goethe widmete sich in dieser Rolle dem Ausbau und der Modernisierung von Weimar, einer damals noch unbedeutenden Kleinstadt. So setzte sich Goethe beispielsweise für den Bau von Brücken und Wegen sowie die Modernisierung des Bergbaus ein. Während der Zeit am Hof konzentrierte er sich vor allem auf das politische Geschehen und die Naturwissenschaften. Er sammelte beispielsweise zahlreiche Mineralien, nahm umfassende meteorologische Messungen vor und vertiefte sein Wissen über die Botanik.
Seine literarische Tätigkeit ruhte vorerst. Doch ab 1779 begann er wieder verstärkt zu schreiben. Sein Werk Iphigenie auf Tauris wurde in einer ersten Fassung im gleichen Jahr uraufgeführt. Weitere Werke begann er (z. B. Egmont, Torquato Tasso). Da er jedoch bald zum Mehrfachminister ernannt wurde, musste er die Zeit für seine literarische Arbeit erneut reduzieren. Im Jahr 1782 wurde der bürgerliche Goethe in den erblichen Adelsstand erhoben.
Nach einigen Jahren als Geheimer Rat in Weimar erlebte Goethe eine Art Identitätskrise. Er suchte nach Antworten, wer er wirklich war: ein Künstler oder ein Städtebauer? Deshalb entschloss er sich im Jahr 1786 für eine längere Zeit nach Italien zu reisen. Nach knapp zwei Jahren kehrte er verändert und gereift nach Weimar zurück. Einen Überblick seines gesamten Lebens erfährst du im Video Johann Wolfgang von Goethes Leben und Werk.
In der Abbildung siehst du Goethe mit einer Schriftrolle, die zeigt, dass er als Dichter, Schriftsteller und Wissenschaftler tätig war.
Goethes junge Jahre – Zusammenfassung
Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über Goethes Kindheit, Studienzeit und seine ersten politischen und schriftstellerischen Tätigkeiten.
Jahreszahl
Ereignis in Goethes Leben
1749
- Geburt in Frankfurt am Main
bis 1765
- Beschulung durch Hauslehrer und seinen Vater
ab 1765
- Jurastudium in Leipzig- Besuch weiterer Seminare anderer Fachrichtungen- Kontakt mit Kunst und Kunstschaffenden- Veröffentlichung erster Gedichte
1768
- Schwere Erkrankung und Rückkehr nach Frankfurt
1770
- Fortführung des Studiums in Straßburg- Ausbildung bei Johann Gottfried Herder- Dissertation im Jahr 1771
ab 1771
- Eröffnung einer Kanzlei in Frankfurt- Teilnahme an der Bewegung des Sturm und Drang- Entstehung verschiedener Werke
1774
- Großer Erfolg mit seinem Roman Die Leiden des jungen Werthers
ab 1775
- Geheimer Rat in Weimar- Konzentration auf Politik und Naturwissenschaften
1786
- Zweijährige Reise nach Italien
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