Georg Büchner – Leben und Werk
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Grundlagen zum Thema Georg Büchner – Leben und Werk
Georg Büchners Werke gehören noch heute zu den meistgespielten deutscher Bühnen. Sein kurzes Leben war nicht nur durch literarisches Schaffen gekennzeichnet, sondern auch durch poltitisches Engagement gegen die Standesunterschiede zwischen Arm und Reich. Er setzte sich zu Lebzeiten für die Demokratie und die Revolution ein. Lerne in diesem Video mehr über einen der wichtigsten deutschen Literaten - viel Spaß beim Ansehen!
Transkript Georg Büchner – Leben und Werk
Georg Büchner: Leben und Werk
Georg Büchner ist erst 23 Jahre alt, als er an Thypus stirbt. Bis dahin besteht sein Leben aus literarischem Schaffen und politischem Engagement. Sein politisches Denken und Handeln wird dem Frühkommunismus und der radikalen Demokratie zugerechnet. Er setzte sich für die Mitspracherechte des Volkes, besonders der unteren Schichten, ein und bekämpfte den Gegensatz von Arm und Reich.
Büchner wird am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Nach der französischen Revolution im Jahr 1789 und den sich anschließenden Kriegen war der revolutionäre Funke auch nach Deutschland übergesprungen. Doch der Wiener Kongress von 1815 machte die Hoffnung der Revolutionären zunichte: Die Fürsten wurden wieder in ihr Recht gesetzt, die politischen und sozialen Verhältnisse aus der Zeit vor der Revolution weitgehend wieder hergestellt. Deswegen spricht man auch von "Restauration."
Dies ist die Zeit, in der Büchner aufwächst. Die Familie ist durch den Beruf des Vaters als Medizinalrat materiell abgesichert. Doch bereits in der Gymnasialzeit nimmt Büchner im Jahre 1828 an einem politischen Schülerzirkel teil.
Nach dem Abitur 1831 beginnt Büchner ein Medizinstudium in Straßburg. 1832 hält er vor Mitgliedern der Studentenverbindung "Eugenia" einen Vortrag über die politischen Zustände in Deutschland und das Wesen der dortigen Studenten.
Ein Jahr später verlobt er sich mit der Pfarrerstochter Minna Jaegele. Im Jahr 1834 nimmt er Kontakt mit Friedrich Ludwig Weidig auf, der ein vereinigtes Deutschland als demokratischen Nationalstaat anstrebt.
Büchner verfasst die revolutionäre Flugschrift "Der Hessische Landbote", die von seinem Freund Weidig entschärft wird. Diese Schrift richtet sich gegen die sozialen und politischen Missstände der Zeit. Der Text beginnt mit dem Schlachtruf: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!”. Mit Verweisen auf die Schöpfungsgeschichte in der Bibel versucht Büchner, die benachteiligte Bevölkerung von der Notwendigkeit einer Revolution zu überzeugen. Ferner wird die Justiz als Mittel der Unterdrückung des herrschenden Großherzogs charakterisiert.
Ebenfalls im Jahre 1834 gründet Büchner die Darmstädter "Gesellschaft für Menschenrechte". Ab Juli wird der "Landbote" verbreitet und bringt den Verfasser in juristische Schwierigkeiten. Es folgen Verhöre in Offenbach und Friedberg im Januar 1835. Er flieht nach Straßburg. Ab Juni 1835 wird er steckbrieflich gesucht. Büchner werden staatsverräterische Handlungen unterstellt.
Im Juli erscheint sein Drama "Dantons Tod", das vom Scheitern der französischen Revolution handelt. Er arbeitet an seinem Lustspiel "Leonce und Lena", an der Erzählung "Lenz" und an dem Drama "Woyzeck". Ferner beschäftigt er sich mit naturwissenschaftlichen Studien.
Im September 1836 erhält er den Doktortitel der Universität Zürich. Im Februar 1837 erkrankt Büchner plötzlich, ihm wird Typhus diagnostiziert. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich erheblich. Am 19. Februar 1837 stirbt er in Zürich.
Erst posthum werden seine wichtigsten Werke uraufgeführt: "Leonce und Lena" 1895 in München, "Dantons Tod" 1902 in Berlin und "Woyzeck" 1913 in München.
So kurz Büchners Leben war, so groß ist sein Werk. Zahlreiche seiner Werke gehören noch heute unbestritten zur Weltliteratur. Unbestritten ist auch, dass Büchner seiner Zeit voraus war - sei es als Aktivist für Demokratie, Menschenrechte und sozialer Gerechtigkeit oder als begnadeter Literat, dessen Stücke noch heute weltweit gespielt werden.
Georg Büchner – Leben und Werk Übung
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Beschreibe den historischen Kontext, in dem Büchner lebte.
TippsDie französische Revolution beschränkte sich nicht nur auf Frankreich: In allen europäischen Ländern bekamen die demokratischen Freiheitskämpfer Zulauf und Hoffnung, die Monarchie abzuschaffen.
LösungDas Ende des 18. Jahrhunderts brachte tiefgreifende Veränderungen nach Europa. Die absolutistische Unterdrückung und Misswirtschaft durch Adel und Kirche führten in Frankreich zu einer Revolution, die alle Machtverhältnisse erschütterte. Das hungernde, bettelarme und ausgebeutete Volk erhob sich gegen die Herrschenden. Viele Adlige wurden unter der Guillotine hingerichtet. Die neuen demokratischen Kräfte setzten eine neue Staatsform und die Menschenrechte durch.
Doch der Erfolg währte nicht lange: Napoleons europäische Ambitionen führten zu erbitterten Kriegen in ganz Europa; seine Niederlage brachte die Zeit der Restauration: 1815 fand der Wiener Kongress statt, auf dem sich die Siegermächte Preußen, Österrreich-Ungarn, Großbritannien und Russland auf die Wiedereinsetzung der Monarchie und der Rechte des Adels verständigten. Die vorrevolutionären Zustände wurden wiederhergestellt, häufig sogar noch durch Zensur und Verfolgung verschärft.
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Zeige die Stationen des kurzen Lebens von Büchner auf.
TippsSchon früh wurde Büchner politisch aktiv, seine Werke verfasste er jedoch erst kurz vor seinem frühen Tod.
LösungDas kurze Leben von Georg Büchner bietet Brennstoff für Legenden. In seinen kurzen 23 Jahren bringt er die revolutionäre, studentische und demokratische Bewegung in Deutschland voran und schreibt Werke der Weltliteratur.
Ein paar Eckdaten zu seinem Leben können wir in einigen Stichpunkten festhalten:
- 1813 Geburt Büchners bei Darmstadt
- Teilnahme an einem politischen Schülerzirkel
- Medizinstudium in Straßburg, politische Reden, Studentenbund
- Verlobung mit Minna Jaegle und Kontakt zu Ludwig Weidig
- „Hessischer Landbote" und Darmstädter Gesellschaft für Menschenrechte; Verhöre durch den Staat
- Flucht nach Straßburg
- Verfassen seiner Werke „Dantons Tod", „Leonce und Lena", „Lenz" und „Woyzeck"
- 1837 Büchner stirbt in Zürich an Typhus
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Ordne den Werktiteln die passenden Zusammenfassungen zu.
TippsDer Protagonist „Lenz“ erlebt den Frühling nicht mehr; das Drama „Woyzeck“ ist eine Tragödie oder Trauerspiel
LösungDie hinterlassenen Werke von Georg Büchner beschränken sich auf fünf Stück; ein sechstes ist wahrscheinlich verloren gegangen. Doch selbst diese fünf Werke, die zum Kanon der deutschen Literatur und vielleicht der Weltliteratur gehören, sind eine Meisterleistung eines zu früh Verstorbenen.
- In „Leonce und Lena“ flieht der Prinz Leonce vor dem Zwang seines Vater, trifft auf seine Verlobte Lena und heiratet sie – planmäßig und (fast) wie vom Vater vorgesehen.
- „Woyzeck“ handelt vom gleichnamigen Soldaten, der von allen Mitmenschen ausgebeutet, benutzt und betrogen wird und am Ende verzweifelt seine Geliebte ersticht.
- Die Erzählung „Lenz“ handelt von der fortschreitenden Geisteskrankheit eines Schriftstellers, der sich auf einer Reise durch das winterliche Gebirge befindet.
- „Dantons Tod“ erzählt das Scheitern Dantons, der während der Französischen Revolution für eine Republik kämpfte, den gewaltsamen Ausschreitungen jedoch selbst zum Opfer fällt.
- „Der Hessische Landbote“ letztendlich ist kein belletristisches Werk Büchners, sondern eine Flugschrift; hier kritisiert Büchner die bestehenden Verhältnisse und greift den Großherzog von Hessen an.
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Bestimme, aus welchem seiner Werke die folgenden Textausschnitte stammen.
TippsErster Ausschnitt stammt aus einem Trauerspiel, also einem Drama; der zweite aus Büchners einziger Erzählung.
LösungBüchner schuf in den wenigen Jahren, in denen er bis zu seinem frühen Tod mit 23 schrieb, sehr unterschiedliche Werke: Die Komödie oder das Lustspiel „Leonce und Lena“, die politische Tragödie oder das Trauerspiel „Dantons Tod“ und die Tragödie eines Soldaten in „Woyzeck“, und schließlich die prosaische Erzählung „Lenz“.
Die obigen Ausschnitte zeigen zwei wichtige Stellen im Text. Die erste Stelle zeigt den Soldaten Woyzeck nach seinem Mord an seiner Geliebten; er will sich seines Dolches entledigen.
Die zweite Stelle zeigt den verrückt werdenden Lenz auf seiner Reise durch das Gebirge; an einer Raststelle befällt ihn die Leere, der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.
Quellen:
- Büchner, Georg (1839): Lenz. Deutscher Klassiker Verlag. Berlin, S. 85.
- Büchner, Georg (1879): Woyzeck. Deutscher Klassiker Verlag. Berlin, S. 154.
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Fasse den Inhalt des Hessischen Landboten kurz zusammen.
TippsMit dem Flugblatt wollte Büchner vor allem die arme und unterdrückte Bevölkerung auf dem Land erreichen. Durch die Bibel verteidigt er darin die Gleichheit aller Menschen, egal ob Adel oder Bürger.
LösungBüchners „Hessischer Landbote“ war eine sehr streitwillige Schrift, die er im revolutionären Geiste der Demokratie schrieb. Der berühmte und aufrührerische Satz „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ sollte die unterdrückte Bevölkerung, vor allem die verarmte Bauernschaft auf dem Land, dazu bringen, das System zu stürzen.
In der Schrift brachte er Argumente vor, warum das System nicht weiter tragbar sei: Mit der Bibel argumentierte er, dass Gott alle Menschen am selben Tag geschaffen hätte, sie deshalb gleichen Standes seien. Die Justiz stellte er als ein Mittel der Unterdrückung durch den Großherzog von Hessen dar; er prangerte die immensen Abgaben an den Herzog und dessen verschwenderische Ausgaben an.
Mit der Schrift erreichte Büchner jedoch keine Erhebung des Volkes. Er musste vor polizeilicher Verfolgung und steckbrieflicher Fahndung nach Straßburg fliehen. Zum aufkeimenden Widerstand gegen den Adel trug er mit dieser Schrift jedoch sicherlich und nachhaltig bei.
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Charakterisiere die politische Einstellung Büchners. Ordne ihn einer bestimmten Bewegung zu.
TippsBüchner war radikaler Demokrat und hing Ideen des Frühkommunismus an. Welche anderen Kräfte in der Gesellschaft waren daher mit ihm verbündet? Welche Gruppen wollten Veränderung, welche wollten den Status quo?
LösungDie politische Einstellung von Büchner stand im Kontext der gescheiterten Französischen Revolution und der darauf folgenden, beim Wiener Kongress eingeleiteten, Restauration. Büchner war schon früh politisch engagiert, er war in politischen Schülerzirkeln und in Studentenverbindungen. Die Studentenbünde sollten später die treibenden Kräfte der Märzrevolution sein, welche Büchner selbst kräftig mit vorantrieb.
Der umstürzlerische Büchner ist daher wie sein Kollege Heinrich Heine dem Vormärz und nicht der unpolitischen Strömung des Biedermeier zuzuordnen. Der Französischen Revolution stand Büchner jedoch nicht blauäugig gegenüber: Er verurteilte die Verwerfungen, die die gewaltvollen Massenhinrichtungen durch bestimmte Revolutionskreise mit sich brachten, und klagte die monarchischen Ambitionen von Napoleon an. Für Deutschland wünschte er sich eine demokratisch geeinte Republik.
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Gut
Macht bitte ein Video zur Mahatma Ghandi.
Ich interesiere mich sehr fuer Autoren
Hallo Maz34,
wir freuen uns immer über Verbesserungsvorschläge. Was können wir bei unseren Videos besser machen? Es wäre toll, wenn du uns möglichst konkrete Tipps geben kannst.
Liebe Grüße aus der Redaktion
also das video ist nicht mein favorit